Der Goldstandard Teil 2

Hannes | Freitag, 3. Oktober 2014 - 06:59

In unserem Blogartikel „Der Goldstandard Teil 1“ haben wir kurz dargestellt was Goldstandard bedeutet, sowie die wichtigsten Argumente dafür und dagegen aufgezeigt. Jetzt ist es an der Zeit einen Blick in die Vergangenheit zu machen. Schauen wir uns kurz im Überblick an, welches Währungssystem vor dem Goldstandard herrschte, wie es zum Goldstandard kam und warum dieser schließlich aufgegeben wurde bzw. eine Wiedereinführung scheiterte.

Zeit vor dem Goldstandard

Vom 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts war der Bimetallismus das vorherrschende Währungssystem. Bimetallismus bedeutet, dass viele Länder gleichzeitig Goldmünzen und Silbermünzen als Währung prägten. Ausnahmen bildeten dabei China und Indien, welche eine nahezu reine Silberwährung hatten. Das Pendant dazu stellte Großbritannien.

Historischer Goldstandard bis 1914A10 2 608x402 Der Goldstandard Teil 2

Großbritannien war das erste Land welches mit dem Coinage Act 1816 (56 Geo. III c.68), auch als Liverpool´s Act bekannt, die Goldwährung und damit den Goldstandard einführte. Der Gold Sovereign mit einem Feingehalt von 9162/3/1000 stellte dabei die Referenzgrundlage dar. Aus 12 Feinunzen 22 karätigem Gold waren £ 46 (Pfund), 14 s (Shilling), 6 d (Denar), also 46,725 Pfund Sterling zu prägen.

Weitere Länder folgten dem Beispiel Großbritanniens erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

  • 1854 Kanada
  • 1871 Deutschland
  • 1878 Frankreich und die Schweiz (Lateinische Münzunion)
  • 1879 USA
  • 1884 Italien
  • 1892 Russland und Österreich-Ungarn
  • 1897 Japan

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 wurde in vielen Ländern die Goldeinlösepflicht zu fixen Wechselkursen und somit auch der Goldstandard beendet.

Rückkehr zum Goldstandard in der Zwischenkriegszeit

Nach dem Ersten Weltkrieg versuchten einige Länder wieder zum Goldstandard zurückzukehren, was jedoch nicht wirklich gelang. Drastischer noch, die Wiedereinführung des Goldstandards in der Zwischenkriegszeit hatte verheerende Auswirkungen. In Folge von Über- und Unterbewertungen diverser Währungen kam es zum Zusammenbruch der Goldwährung. Sehr gut sichtbar ist das am maßgeblich beteiligten Großbritannien. John Meynard Keynes warnte bereits 1925 in seiner Abhandlung „The Economic Consequenses of Mr. Churchill” heftigst davor zu einem Goldstandard mit Vorkriegswechselkursen zurückzukehren. Winston Churchill, zu dieser Zeit Finanzminister Großbritanniens, ignorierte Keynes und beförderte das Land in eine tiefe Rezession. Drastisch sah man das Versagen auch 1929 in den USA. Die Geldmenge konnte nicht ausgeweitet werden und notwendiger Wachstum wurde gebremst. Unternehmenspleiten, Arbeitslosigkeit und Deflation waren die Folge.

Dies alles waren nicht genug Gründe um den Goldstandard endlich als gescheitert anzusehen. Im dritten Teil unserer Reihe zum Goldstandard erfahren Sie wie es mit dem Goldstandard nach dem Zweiten Weltkrieg weiter ging bis dieser endlich aufgegeben wurde.

 Der Goldstandard Teil 2

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