Was passiert, wenn Gold unter 1.700 Dollar fällt?

admin | Montag, 29. Oktober 2012 - 09:00

Die augenblickliche Stärke des US-Dollar bringt den Goldpreis in Gefahr, denn die Marke von 1.700 Dollar je Feinunze müsste gehalten werden, um nicht einen weiteren Absturz auf 1.680 Dollar für die Unze des gelben Edelmetalls zu ermöglichen. Bei einem Goldpreis von ca. 1.710 US-Dollar ist die Gefahr nicht gering, dass es durch eine Meldung einen Kursrutsch gibt, der auch die wichtige Unterstützungslinie bei 1.700 Dollar durchbricht. Die FED-Sitzung am Mittwoch hat den Dollarkurs allerdings wieder etwas gedrückt und der Euro notierte ca. 0,3 % fester. In der Veröffentlichung nach der 2-tägigen Sitzung der US-Notenbank wurden die Aussagen der letzten Pressemitteilungen erneut bestätigt. Weitere Bondkäufe im Rahmen der dritten quantitativen Lockerung (QE3) wurden angekündigt und die Niedrigzinsen von 0 bis 0,25% werden zunächst bis Mitte 2015 festgeschrieben. Diese beiden wiederholten Ankündigungen drückten den Dollarkurs und verschafften dem Goldpreis ein kleines Plus.

Goldpreis oben bei 1.800 Dollar und unten bei 1.700 Dollar abgeprallt!

Für einen Moment in der vorigen Woche war der Goldpreis ganz leicht unter die wichtige Marke bei 1.700 US-Dollar geraten, aber dann unten abgeprallt, wie vor zwei Wochen oben, kurz vor 1.800 Dollar je Feinunze. Es scheint so, als ob die Goldkäufer eine untere Preisbasis gesucht haben und dann wieder ganz entschlossen beim Gold zugegriffen haben. Nachdem die FED wieder einmal die richtigen Signale für das gelbe Edelmetall gegeben hatte, hoffen jetzt die Marktteilnehmer auf ein weiteres positives Signal aus Tokio, denn die japanische Notenbank wird in dieser Woche tagen und keiner rechnet damit, dass der Geldhahn in Japan zugedreht wird. Wenn jetzt noch Ruhe in die Eurokrise kommt und der Aufschub für Griechenland nicht nur als Gerücht gehandelt wird, kann sich der Markt wieder um die wirklich wichtigen Dinge kümmern, um eine faire Goldpreisentwicklung.

Deutsches Gold fast zur Hälfte in den USA!

Erstmalig hat die Bundesbank eine Mengenangabe über die im Ausland lagernden Goldbarren gemacht. Obwohl die Goldreserven seit vielen Jahren nicht gezählt oder gar geprüft worden sind, werden jetzt die Goldbestände in den Tresoren in New York, London, Paris und Frankfurt bekanntgegeben. Bereits am 24. Oktober hatten wir berichtet, dass der Bundesrechnungshof die Bundesbank aufgefordert hatte mindestens stichprobenartig die Goldreserven der Steuerzahler aus Deutschland zu prüfen. Die Mengen werden seit Jahrzehnten ungeprüft von den Meldungen der Notenbanken in den USA, in England und Frankreich übernommen. Nach einem dpa-Bericht hat der Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele jetzt erstmals die Mengen genannt, die in den Tresoren im Ausland schlummern. Bei der US-Notenbank FED lagern demnach 1.536 Tonnen Gold von den insgesamt 3.396 Tonnen, die von der Bundesbank als Goldreserve angegeben werden. Das sind immerhin stolze 45 Prozent deutsches Gold, was in den Vereinigten Staaten eingelagert wird. In London bei der Bank of England lagern 450 Tonnen Gold in Goldbarren, wofür nach Angaben der Bundesbank pro Jahr ca. 500.000 Euro Lagerkosten bezahlt werden, in Paris bei der Notenbank von Frankreich liegen 374 Tonnen Gold und die Bundesbank selbst hortet 1.036 Tonnen Feingold in ihren Tresoren. Erstaunlich ist bei diesem Vorgang, dass die Bundesbank offensichtlich nicht einmal das Recht hat eine körperliche Bestandsaufnahme vor Ort zu machen, denn der Bundesbankvorstand sprach dpa gegenüber davon, dass es mit der FED Gespräche gibt, um die Revisionsrechte vor Ort auszuweiten… Außerdem wurde bekannt, dass man seitens der Bundesbanker offenbar plant in den nächsten drei Jahren jeweils 50 Tonnen Gold aus den USA nach Deutschland zu transportieren.

Wer hat die größten Goldreserven?

Deutschland hat mit 3.396 Tonnen Gold die zweitgrößten Goldreserven der Welt. Davor liegt mit großem Abstand die USA, die in Fort Knox und bei der FED eine Goldreserve von ca. 8.133 Tonnen des gelben Edelmetalls lagern soll. Sehr erstaunlich ist, dass an dritter Stelle der Goldbesitzer schon Italien kommt und eine Goldreserve von immerhin 2.451 Tonnen Gold angibt. Das Mittelmeerland hat außerdem den Vatikanstaat innerhalb seiner Landesgrenzen und es ist nicht bekannt, wie viel Gold der Papst in der Schweiz gebunkert hat. Nicht einmal die Zahlen des Gesamtvermögens über alle Anlageformen hinweg sind beim Vatikanstaat bekannt. Die Schätzungen belaufen sich zwischen 1,2 Milliarden und 12 Milliarden Euro. Wie viel davon in Goldbarren oder Goldmünzen als Anlagegold vorhanden ist, ist nicht bekannt und dafür gibt es nicht einmal Gerüchte. Nummer vier in der Gold Rangliste ist Frankreich. Die Franzosen können 2.435 Tonnen Gold in ihrem Tresor nachweisen und der fünfte Staat in der Rangliste der größten Goldbesitzer ist China mit 1.054 Tonnen in schweren Goldbarren. Alle Experten rechnen damit, dass die Chinesen als Schnäppchenjäger unterwegs sind und die Notenbank regelmäßig die Goldreserven erhöht, wenn der Goldpreis günstig ist. Ob die genannte Zahl stimmt oder es inzwischen viel mehr Gold in China gibt, ist natürlich auch noch eine Spekulation, die nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Die größten Goldbestände pro Kopf der Bevölkerung hat weltweit die kleine Schweiz. Insgesamt stehen die Schweizer auf Position sechs der Rangliste, aber haben bei nur 7,6 Millionen Einwohnern eine Goldreserve von 1.040 Tonnen angehäuft. Diese Zahl war sogar schon einmal in den vergangenen Jahren höher, denn die Schweizer haben mehrere Jahre Gold verkauft. Der Siebte in der Reihe der großen Goldbesitzer ist Russland mit einem Depotanteil von 883 Tonnen Feingold. Die Russen gehören aber auch zu den Goldankäufern und man rechnet damit, dass die russische Notenbank die Erträge aus den Ölverkäufen in Goldbarren anlegt. Allein im Jahr 2011 sollen die Russen fast 100 Tonnen Gold gekauft haben. Auf Rang acht der Goldbesitzer-Liga steht Japan. Im Land der aufgehenden Sonne hat die japanische Notenbank 765 Tonnen Gold eingelagert. Neunter sind die Niederländer mit noch 612 Tonnen Gold in Goldbarren. Das waren bereits einmal mehr, aber die Holländer haben ihr Gold teilweise “versilbert”. Der Goldverkauf durch Notenbanken ist in Europa geregelt, denn 18 Zentralbanken haben sich darauf geeinigt, nicht mehr als 400 Tonnen Gold im Jahr zu verkaufen. Diese Grenze soll dazu dienen, dass der Goldpreis nicht durch massive Goldverkäufe der nationalen Notenbanken fällt. Den Abschluss der 10 größten Goldbesitzer in der Welt bildet Indien. Die Inder lieben Goldschmuck und Indien ist auch seit vielen Jahren Goldimporteur Nummer 1 in der Welt. Die Goldmengen im Privatbesitz haben aber nichts mit den Goldmengen zu tun, die als Goldreserven bei den Notenbanken der Länder liegen. Indien hat derzeit eine Goldreserve von ca. 557 Tonnen.

 

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