Gold Fixing

Als Gold Fixing bezeichnet man die heute zweimal täglich stattfindende Bestimmung des Goldpreises am London Bullion Market durch marktmachende Mitglieder der London Bullion Market Association (LBMA).

London Gold Fixing Mitglieder

Bei diesen handelt es sich derzeit um die Unternehmen:

  • The Bank of Nova Scotia – Scotia Mocatta
  • HSBC Bank USA NA London Branch
  • Deutsche Bank AG London
  • Société Générale Corporate & Investment Banking
  • Barclays Capital Bank

Die ursprünglichen fünf Gründungsmitglieder waren:

  • NM Rothschild & Sons
  • Mocatta & Goldsmid
  • Samuel Montagu & Co
  • Pixley & Abell
  • Sharps & Wilkins.

Von diesen blieb nur NM Rothschild & Sons (Nathan Mayer Rothschild & Sons) selbständig. Alle anderen wurden von Bankkonzernen übernommen oder verkauften ihren Sitz. Interessanterweise trat der ursprüngliche Hauptinitiator des Gold Fixings, die Rothschild-Bank, im Jahr 2004 von seinem Vorsitz und aus der Riege der marktmachenden Unternehmen der London Bullion Market Association zurück, weil das Edelmetallgeschäft der Bank zu diesem Zeitpunkt nur noch einen Bruchteil ihres Umsatzes ausmachte.

Geschichte des London Gold Fixing

Der Goldpreis wird am London Bullion Market schon seit dem 17. Jahrhundert festgelegt. Das erste Gold Fixing in der noch heute durchgeführten Form fand am 12. September 1919 statt. Der Goldpreis wurde auf 4 Pfund 18 Schilling und 9 Pfennige pro Feinunze festgelegt. In New York wurde der Goldpreis an diesem Tag auf 20,67 USD pro Feinunze festgelegt. Der hohe Goldpreis in Pfund spiegelte den Wechselkurs Pfund Sterling zu US-Dollar wider. Die Gebote wurden die ersten paar Tage via Telefon abgegeben. Schließlich entschied man sich zu einem Treffen im Bankhaus von NM Rothschild & Sons in New Court, St. Swithin´s Lane unter dem ständigen Vorsitz der Rothschild-Bank.

Anfangs wurde der Goldpreis nur einmal täglich und für fast 50 Jahre in Pfund Sterling festgelegt. Im März 1968 wurden, bevor der Goldmarkt zusammenbrach, unvorstellbare 14.180 Good Delivery Goldbarren, mit je 400 troy ounces (ca. 12,5 kg), gehandelt. Das Goldfixing wurde für zwei Wochen ausgesetzt. Am 01. April 1968 wurde dem immer bedeutender werdenden US-Aktienmarkt Rechnung getragen und ein zweites Gold Fixing zur Eröffnung der New York Stock Exchange eingeführt. Der Goldpreis wird seitdem in US-Dollar fixiert.

Die höchste Goldpreis Fixierung kam am 21. Jänner 1980 zustande. Die Feinunze kostete, aufgrund der politischen Krise im mittleren und nahen Osten (Iran-Irak Krise, Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan) US-Dollar 850. Am schwarzen Montag, am 19. Oktober 1987, brach der Dow-Jones-Index an der New York Stock Exchange um 22,6 % ein. An diesem Tag dauerte das Gold Fixing ganze 2 Stunden und 15 Minuten – das längste Gold Fixing das es je gab. Mit der Einführung des Euros als Buchgeld im Jahr 1999 wird das Goldfixing neben US-Dollar, Pfund Sterling nun auch in Euro angegeben.

Seit 2004, nachdem NM Rothschild & Sons seinen Sitz zurücklegte trifft man sich nun im Gebäude der Barcleys Bank. Der Goldpreis wird nun wieder telefonisch und via Computersysteme festgelegt. Dabei fällt der Vorsitz nun jedes Jahr einem anderen Unternehmen zu. Am 14. März 2008 wurde im Zuge der Finanzkrise das erste Mal ein Goldpreis von über 1.000 US-Dollar, genau 1.003,50 US-Dollar, je Feinunze fixiert. Neben dem Gold Fixing findet am London Bullion Market auch täglich ein Silber Fixing statt. Durch seine lange Geschichte und Bedeutung ist das Gold Fixing am London Bullion Market zu einem sehr wichtigen Signal für den Edelmetallsektor und darüber hinaus geworden.

Gold Fixing

Das Londoner Gold Fixing findet von Montag bis Freitag zweimal täglich unter jährlich abwechselndem Vorsitz von den fünf Mitgliedern in der Barclays Bank via Telefonkonferenz statt.

  • Vormittag Goldfixing: 10:30 Uhr UTC bzw. 11:30 MEZ (Mitteleuropäische Zeit)
  • Nachmittag Goldfixing: 15:00 Uhr UTC bzw. 16:00 MEZ (Mitteleuropäische Zeit)

 

Zu Beginn des Goldfixings nennt der Vorsitzende den anderen vier Mitgliedern einen Eröffnungspreis. Diese teilen den Eröffnungspreis ihren Kunden mit. Abhängig vom Kundenauftrag deklarieren sich die vier Mitglieder als Käufer oder Verkäufer. Unter der Voraussetzung, dass sich zu diesem Preis Käufer und Verkäufer finden, müssen die Mitglieder die Anzahl der Goldbarren (Good Delivery Barren) welche gehandelt werden sollen, nennen.

Finden sich zum Eröffnungspreis nur Käufer oder nur Verkäufer oder herrscht kein Gleichgewicht bei der Anzahl der Goldbarren welche gehandelt werden, dann wird der Goldpreis verändert und die Prozedur startet von neuem bis ein Gleichgewicht erreicht wird. Das Fixing dauert so lange bis ein Preis gefunden wird, der Käufer und Verkäufer zufrieden stellt. Dies dauert üblicherweise ca. 10 Minuten, kann aber je nach Wirtschaftslage auch um einiges länger an Zeit beanspruchen. Wird ein Gleichgewicht erreicht dann nennt der Vorsitzende den Preis als fixed.

Während dem Goldfixing stehen die Mitglieder in ständigem Kontakt mit ihren Kunden. Diese können bereits vorher einen Preis nennen zu dem sie bereit sind zu handeln oder sie agieren während des Fixing Prozesses. Um sicherzustellen, dass kein Fixing erfolgt während mit den Kunden kommuniziert wird, hat jedes Mitglied eine verbale Flagge. Dies ist noch ein Überbleibsel aus vergangenen Tagen. Jedes Mitglied hatte eine britische Flagge vor sich auf dem Tisch. So lange die Flaggen standen kam kein Fixing zustande. Erst, wenn ein Goldpreis zustande kam, senkten die Teilnehmer die Flaggen. Das Goldfixing ist maßgebend für den Goldpreis. Minengesellschaften, Präge- und Scheideanstalten, Edelmetallhändler, Banken und zahlreiche andere richten sich danach.

Das Gold Fixing nochmals als Grafik. Zur besseren Ansicht einmal draufklicken und dann nocheinmal auf die Grafik klicken.

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