Goldinvestment gegen rasant steigende Inflation

Hannes | Montag, 8. August 2016 - 13:43

Ein Goldinvestment gegen steigende Inflation kling in Zeiten von niedrigsten Inflationsraten ein wenig übervorsichtig wenn nicht gar panisch. Wie in der Alchemist Ausgabe 82 vom Juli 2016, den dieser Artikel in groben Zügen wiedergibt, zu lesen ist, gibt es einige Faktoren, die Gold wieder glänzen lassen könnten. Nicht nur eine rasant steigende Inflation, sondern auch die Angst vor einer Deflation und eine überbordende Verschuldung können ein Goldinvestment zur Absicherung von Risiken interessant machen.

Finanzwirtschaftliche Situation in Europa

Die finanzwirtschaftliche Situation in Europa ist aktuell geprägt von einer niedrigen Inflation mit Negativzinsen für Banken auf Guthaben bei EZB und gleichzeitiger hoher Arbeitslosigkeit und massiver Gesamtüberschuldung von öffentlichen und privaten Haushalten. Es sei hier nur kurz erwähnt, dass das Ziel der EZB eine Inflation von knapp unter 2 % ist. Dies ist aus diversen Gründen – währungspolitisch, Wirtschaftswachstum … – sehr sinnvoll und wünschenswert. Eine 0 % Inflation wie sich evt. manch einer wünscht hemmt das Wachstum und verursacht weitere Probleme. Da die gesamte Thematik jedoch zu weit führen würde, stoppen wir hier.

Goldinvestment gegen steigende Inflation1446 Goldinvestment gegen rasant steigende Inflation

An den Finanzmärkten herrscht zur Zeit eine große Unsicherheit, welche durch den Brexit noch verstärkt wurde. Banken bekommen auf Einlagen (Guthaben) bei der EZB Negativzinsen. Es bleibt unsicher wie lange diese Negativzinspolitik noch andauert und wie weit der Zinssatz noch ins Negative gehen kann. Was den privaten Schuldner momentan sehr freut, da er so wenig Zinsen wie noch nie bezahlen muss, kann volkswirtschaftlich verheerend sein. Durch die Negativzinsen und den damit verbundenen geringen Margen geraten Banken zunehmende unter Druck. Strenge Auflagen wie Basel IV gepaart mit ebendiesen niedrigen Margen lassen die Kreditvergabe stagnieren und hemmen sogar das Wirtschaftswachstum. Die Geldumlaufgeschwindigkeit nimmt ab und die Geldmenge wird durch die EZB in Form von Kauf von Staatsanleihen und neuerdings auch Unternehmensanleihen ausgeweitet, was zu einer stark steigenden Inflation führen kann.

Hier die Veröffentlichung der deutschen Bundesbank, dass im Rahmen des Eurosystems auch Unternehmensanleihen gekauft werden.

Dies wirkt sich positiv auf die Opportunitätskosten von Gold aus. Ein Goldinvestment in ETF´s oder Futures zur Absicherung gegen ein schnell steigendes Inflationsrisiko ist für institutionelle Anleger interessant. Würden die Negativzinsen auf Bankguthaben von Firmenkunden oder gar Privatkunden weitergegeben werden, könnte ein neuer Run auf sogenannte Krisen-Anlageformen wie Goldinvestment oder physisches Gold in Goldbarren oder Goldmünzen entstehen. Kein Grund jetzt gleich in Panik zu verfallen. In Österreich hat der OGH bereits in seiner Erkenntnis entschieden, dass auf Guthaben auf Sparbüchern keine Negativzinsen verrechnet werden dürfen.

Hier dazu die Original Erkenntnis des OGH zum Verbot von Negativzinsen auf Sparguthaben.

Goldinvestment gegen DeflationGoldbarren 1000 g Gussbarren Goldinvestment gegen rasant steigende Inflation

Eine noch größere Angst als vor einer rapide zunehmenden Inflation haben die Notenbanker der EZB vor einer Deflation. Was im Volksglauben vermeintlich als Segen angesehen wird, da Schulden weniger werden und man mehr fürs Geld bekommt, hat nur kurz bestand. Die Auswirkungen einer Deflation sind ungleich fataler, nicht prognostizierbar und nicht einfach mit ein paar Worten wie eine Inflation zu erklären. Deshalb versuchen die Notenbanker mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln die zu verhindern. Wie lange eine Deflation anhält und wie die Nachwirkungen aussehen, weiß niemand. Ein Blick auf Japan zeigt aber, dass es sehr lange dauern kann. Eine niedrige oder stagnierende Inflation ist nicht gerade fördernd für eine Absicherung in Gold. Sinkt die Inflation aber unter 0 %, also eine negative Inflation, würden als wahrscheinliche Gegenmaßnahme die Negativzinsen noch weiter zunehmen und der Zeitraum dieses Zustandes sich verlängern. Die Abwärtsspirale der Deflation hätte begonnen. Unter diesem Gesichtspunkt glänzt Gold bzw. ein Goldinvestment als sicherer Hafen nicht nur für institutionelle Anleger, sondern auch für Privatanleger.

Goldinvestment gegen steigende Verschuldung

Aufgrund der massiven Aufkäufe von Staatsanleihen seitens der EZB um mehr Geld in den Kapitalmarkt zu pumpen, in der Hoffnung die Wirtschaft ankurbeln und die Inflation bzw. eine drohende Deflation abwehren zu können, wird eine enorme Verschuldung in Kauf genommen. Einzelne Staaten versuchen mittels öffentlicher Aufträge, in Form von Infrastrukturprojekten, die hohe Arbeitslosigkeit zu senken und der Wirtschaft einen kräftigen Impuls geben zu können. Für Private, die einen Hypothekarkredit benötigen und diesen auch bekommen, ist diese Niedrigzinsphase traumhaft. All diese Maßnahmen sind in der gewaltigen Zunahme der Gesamtverschuldung in der USA, der Eurozone, China und Japan ersichtlich. Ein Goldinvestment als Absicherung gegen eine mögliche rasche Inflation ist in Anbetracht von Negativzinsen und niedriger Inflation in Verbindung mit einer überbordenden Gesamtverschuldung sehr interessant.

Fazit

All die Möglichkeiten einer Absicherung mittels Goldinvestment gegen die genannten und nicht genau vorhersagbaren Risiken könnten den Goldpreis steigen lassen. Inwieweit all die Szenarien eintreten oder nicht lässt sich schlichtweg nicht voraussagen. Ein wenig Absicherung mit einem Goldinvestment oder mit physischem Gold z. B. Goldmünzen oder Goldbarren kann nicht schaden.

 

Quellen

Alechmist, Ausgabe 82, Juli 2016

https://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?Abfrage=Justiz&Dokumentnummer=JJT_20091013_OGH0002_0050OB00138_09V0000_000

https://www.bundesbank.de/Redaktion/EN/Downloads/Tasks/Monetary_policy/information_on_the_securities_lending.pdf?__blob=publicationFile

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