Heute beschäftige ich mich mit dem jüngsten Gold Kursrutsch nach fulminanten Höchstständen im Dezember 2009.
Es gibt durchaus kontroversielle Ansichten in der Finanzwelt, was den weiteren Verlauf vom Goldkurs angeht. Möglicherweise ist die derzeitige Situation am Goldmarkt interessant für einen Goldkauf für alle, die bisher verpasst haben, einen Teil Ihres Vermögens in Gold zu investieren.
Wie hängt denn Gold mit dem Euro – Dollar Wechselkurs zusammen?
Das Handelsblatt (und auch die Wiwo) hat in seinem heutigen Artikel online vom taumelnden Euro gesprochen, der den Goldpreis belastet bzw. nach unten zieht. Hier beruft man sich vor allem auf den Edelmetall Experten Thorsten Proettl von der LBBW. Er spricht einerseits davon, dass die US Dollar Stärke im Grunde eine Euro Schwäche wegen der jüngsten Probleme in Griechenland ist, und andererseits weist er darauf hin, dass viele institutionelle Investoren in Gold investieren, wenn der USD sinkt.
Am Rande: Bereits am 27. Januar verwiesen wir in unserer allgemeinen Gold Blog Rundschau auf einen Artikel von Frank Meyer, der die Griechenland Problematik in Zusammenhang mit dem Goldkurs sehr treffend analysierte.
Wenn man sich den EUR/USD Chart und den Goldchart z. Bsp. der letzten Jahre aufmacht und vergleicht, so ist durchaus eine gewisse Korrelation zu sehen, ohne nun die Daten genau zu analysieren. Vor allem bei dem starken Einbruch des Euro gegenüber dem Dollar Ende 2008 bis Anfang 2009 sieht man durchaus ähnliche Ausschläge bzw. Entwicklungen beim Goldpreis. Meine Frage ist nun: “Wo ist der faire EUR-USD Wechselkurs? Ist er bei 0,8 oder 1,6 USD je Euro. Annähernd hatten wir bereits fast beide Werte in den letzten 10 Jahren.
D.h. für mich: Ein erfolgreiches Investment in Gold hat durchaus auch damit zu tun, ob man den künftigen Wechselkurs gut einschätzen kann.
Neben dem Devisenkurs wird auch damit argumentiert, dass Spekulaten eine wesentliche Rolle spielen. So haben diese bei den Höchstkursen begonnen langsam Long Positionen bei Ihren Derivaten und Futures (setzen auf steigende Kurse) abzubauen, was auch den Goldpreis nach unten drückte. Erste Berichte sprechen jedoch davon, dass nach der jüngsten Korrektur schon wieder Long Positionen aufgebaut werden bzw. der Abbau weniger stark erfolgte. Weiters wurde auch Anfang des Jahres viel Gold aus den ETFs abgezogen, wobei es nun wieder erste Zuflüsse gibt.
Einen allzu starken Verfall der Goldpreise dürfte die oft zitierte Schmuckindustrie, der weltgrößte Goldnachfrager, aber sicherlich abfangen. Hier werden sicherlich stärkere Käufe in Phasen von sinkenden Goldpreisen getätigt.
Die Chartanalysten sehen den Trend von Gold nach oben nach wie vor ungebrochen. Da ich mir Preisentwicklungen mehr durch Angebot und Nachfrage, Fundamentalanaylse und Behavioural Finance, also Börsenpsychologie, erkläre, kann ich diese Meinung nur 1:1 weitergeben.
Sehr interessant sind lt. Handelsblatt aber die erwarteten Prognosen für 2010 einiger Goldexperten:
Klaus Deppermann, BHF Bank: Kurse um 1800 USD im Frühjahr 2011
Wieland Staud, Staud Research: erwartet im Minimum 1 400 US Dollar, im Mittel 1 750 US Dollar
Christian Henke, Analyst West LB: Kursziel 1500 USD.
Angesichts dieser Prognosen, dürfte ein Einstieg bei den jetzigen Kursen in Gold sicherlich interessant sein! Vor allem dann, wenn man selber daran glaubt, dass der USD gegenüber dem Euro wieder einbüßen wird.
Wird man für einen Euro dann 2 USD bekommen? Quo vadis, Euro?
Ich freue mich auf eure Kommentare