Droht eine Rezession und Inflation aus den USA?

admin | Montag, 7. November 2011 - 15:32

Die drohende Rezession und Inflation in den USA sind durch die Schuldenkrise in Europa, die Probleme in den Pleiteländern, den Hebel des Rettungsschirms, den Schuldenschnitt (Haircut) mit der inzwischen nicht mehr aktuellen Volksabstimmung und der Regierungskrise in Griechenland in den Hintergrund gerückt. Die Amerikaner haben selbst mit der einen oder anderen Bemerkung, auch durch Mahnungen und Schuldzuweisungen an die Regierungen in Europa nach dem Prinzip “Haltet den Dieb”, die Aufmerksamkeit von den eigenen Schwierigkeiten erfolgreich abgelenkt. Trotzdem liegen die Probleme auf dem Tisch und wenn Obama wieder gewählt werden will, muss in einem Jahr noch viel passieren. Die Chancen auf eine Wiederwahl schwinden täglich mehr, denn eine drohende Rezession, die hohe Arbeitslosigkeit und schlechte Wirtschaftsdaten kann man nicht so einfach wegdiskutieren.

 Christine Lagarde mahnte bereits in der Financial Times!

Die Französin Christine Lagarde, die den Chefsessel beim IWF nach der Vergewaltigungsanklage gegen den inzwischen freigesprochenen Dominique Strauss-Kahn übernommen hatte, mahnte die USA bereits mit deutlichen Worten in der Öffentlichkeit. Sie sagte, dass es an der Zeit sei, dass man sich darauf besinnen muss eine zweite Rezession nach 2008 zu verhindern und dafür sorgen sollte, dass die Weltwirtschaft wieder ein nachhaltiges Wachstum verzeichnet. Das kann man leider in den USA nicht feststellen, denn die aktuellen Daten liegen für das Wachstum in 2011 nur noch bei 0,4 %. Im Februar 2011 war man in der Regierung Obama noch von einem Wachstum von etwa 2,6 % ausgegangen, was man im Sommer auf nur noch 1,7 % zurücknehmen musste und jetzt stehen die letzten 0,4 % zur Diskussion. Man könnte fast darauf wetten, dass sich diese 0,4 % bis zum Jahresende noch in Luft auflösen und man froh sein darf, wenn es in den USA bei einer „schwarzen Null“ bleibt und kein „Minuswachstum“ am Ende dabei herauskommt.

Die Arbeitslosenquote USA liegt bei etwa 9 %!

Die offizielle Arbeitslosigkeit in den USA wird mit etwa 9 % beziffert, das sind ungefähr 14 Millionen Menschen. Beobachter sind der Meinung, dass diese Zahl nicht alle Arbeitslosen erfasst, weil viele Menschen die Suche nach einer Arbeitsstelle bereits eingestellt haben und keine Arbeitslosenunterstützung mehr bekommen. Dazu sollen es noch etwa 10 – 12 Millionen Arbeitnehmer sein, die in Mini- oder Teilzeitjobs beschäftigt sind und keinerlei Sicherheit haben. Seit der geplatzten Hypothekenblase mit anschließendem Finanzcrash und der Wirtschaftskrise in Folge, wurden viele Arbeitsplätze vom Markt genommen und die Zahl der Langzeitarbeitslosen soll den höchsten Stand seit der Weltwirtschaftskrise in den 30iger Jahren des vorigen Jahrhunderts haben. Über 30 % der Kinder leben in den USA bereits in Familien, in denen die Eltern keinen unbefristeten Arbeitsplatz haben, das sind immerhin über 32 Millionen Kinder in der größten Volkswirtschaft der Erde.

Die Armut in den USA wächst dramatisch!

Spiegel Online berichtete vor einigen Tagen von einer Studie, die herausgefunden hat, dass 19 % der Amerikaner im Jahr 2010 nicht ausreichend Geld für Lebensmittel hatten. Diese Zahl hat sich von 9 % im Jahr 2008 dramatisch erhöht. Bei der zitierten Studie geht es um die Gallup-Studie, die in 27 Ländern durchgeführt wird. Im gleichen Bericht von Spiegel Online werden Zahlen aus der amerikanischen Zensus-Behörde veröffentlicht. Der Behörde nach lebten im Jahr 2010 bereits 46,2 Millionen Amerikaner unter der Armutsgrenze, das ist der höchste Wert seit 1965. Das Durchschnittseinkommen der Amerikaner ist 2010 um 2,3 % gefallen und liegt jetzt bei 49.445 Dollar. Die Armutsgrenze wird in Höhe von 45 % des Durchschnittseinkommens definiert, was 22.314 $ ausmacht. Solche Durchschnittszahlen sind natürlich – wie immer – völlig uninteressant, weil die Millionenkommen vieler Amerikaner auch mitgezählt werden, die den Durchschnitt naturgemäß stark beeinflussen. Wenn man die Höchsteinkommen herausnehmen würde, käme ein Durchschnittseinkommend dabei heraus, das die Wirklichkeit wesentlich besser darstellt und beängstigend aussieht. Die Lage der Armen wird immer schlechter und die Schere zwischen Arm und Reich geht – wie in Deutschland und Europa – immer weiter auseinander und der Mittelstand rutscht mehr und mehr in das Prekariat!

Die Inflationsrate von 3,8 % trifft die Armen hart!

Wir kennen seit der Zeit der D-Mark und noch weniger seit der Einführung des Euro hohe Inflationsraten. Dafür haben wir in Deutschland natürlich bei der Lohnentwicklung im Vergleich zu anderen Ländern starke Einbußen hinnehmen müssen. Die Inflationsrate in den USA war bereits 2008 schon einmal 3,8 %, danach -0,4 % und 1,6 %. Das Jahr 2011 wird wahrscheinlich mindestens bei 3,8 % oder etwas mehr abschließen. Auf der einen Seite steigende Arbeitslosenzahlen und die Zunahmen der prekären Beschäftigungsverhältnisse bei sinkenden Einkommen und auf der anderen Seite hohe Inflationsraten, sind keine Indizien dafür, dass es in den USA bergauf geht. Obama ist zum Handeln gezwungen und legt jetzt ein Konjunkturpaket für die US-Wirtschaft in Höhe von 450 bis 780 Milliarden Dollar auf. Dieses Stützungspaket für die Wirtschaft, dass in unterschiedlichen Größenordnungen in der Presse verbreitet wird, ist eine der größten Wirtschaftshilfen, die die USA bisher gesehen haben. Die US-Notenbank FED verleiht Geld an die Banken knapp über 0 % Zinsen und durch Druck der Republikaner werden zudem die Steuern gesenkt!

USA-Verschuldung steigt unentwegt! Wo führt das hin?

Mit geringen Wachstumsraten und einem Haushaltsdefizit von wahrscheinlich nahe 9 % vom BIP (Vorjahr 10,9 %) wird man den Schuldenstand nicht reduzieren können. Wenn jetzt noch Konjunkturpakete hinzukommen, wird der Schuldenstand USA demnächst wahrscheinlich wieder in Höhen rücken, die als Konsequenz nach sich ziehen, dass die Verfassung erneut geändert werden muss und die Schuldenbremse wieder einmal gelockert wird. Die bisher bekannten Zahlen für Obamas Konjunkturprogramm schwanken noch sehr stark, aber werden in jedem Fall die Verschuldung der USA weiter erheblich verschärfen. Anfang der 80iger Jahre war das in den USA ähnlich. Schwere Rezession in der Wirtschaft, umfangreiche Konjunkturpakete, Banken wurden gerettet, die Steuern wurden gesenkt, die Zinsen waren im Keller und die Wirtschaft begann wieder zu wachsen. Konsequenz: erhöhte Inflation. Nach einer Zinserhöhung Anfang 1981 stolperte man in eine Rezession! Konjunkturprogramme helfen leider meistens nur sehr kurzfristig und das Inflationsrisiko steigt enorm. Um nachhaltig erfolgreich zu sein, müssen die USA, wie andere Schuldenländer auch, die Grundprobleme anfassen und Reformen auf den Weg bringen, die nicht wiederholt die Armen treffen! Wenn sich die Inflation weiter aufbaut, werden viele Amerikaner sicher über einen Goldankauf als Inflationsschutz nachdenken und die Goldpreisentwicklung damit weiter befördern. Wenn reiche Amerikaner Goldbarren und Goldmünzen als letzte Rettung vor einer galoppierenden Inflation erkennen, wird der Preis für physisches Gold wahrscheinlich durch die Decke gehen! Angebot und Nachfrage bestimmen eben auch den Goldpreis und sind für die Goldpreisentwicklung verantwortlich.

Schafft es Obama bis zur Wahl im nächsten Jahr?

Obama glaubt, dass jede Dollar-Milliarde etwa 10.000 Arbeitsplätze schafft, denn er weiß, dass man mit über 14 Millionen Arbeitslosen die Wahl wahrscheinlich nicht gewinnen kann. Trotzdem ist das Risiko mit Konjunkturprogrammen und Inflationstendenzen sehr hoch, dass die Milliarden schnell wieder verpuffen. Leider sind die Mehrheitsverhältnisse in den USA so, dass die Republikaner alle Reformen blockieren können. Die USA haben ein Ausgabenproblem bei den Kosten für das Militär und die Kriegsführung auf der ganzen Welt. Wie viele andere Länder auch, steht dem ein Einnahmeproblem auf der Steuerseite gegenüber. Obama hat nur die Chance den Wählern ganz klar aufzuzeigen, dass weitere Steuersenkungen für Reiche das Land ruinieren. Vielleicht gibt es genug Wähler, die für höhere Steuereinnahmen, für Reichensteuern, höhere Erbschaftssteuern und Vermögenssteuern sind, wenn sich das gesamte Volk dadurch aus der Schuldenkrise zieht und auf diese Weise alle davon profitieren?

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