Goldpreis vorerst an 1.800 US-Dollar je Feinunze gescheitert, aber die Lage bleibt optimistisch!

admin | Sonntag, 7. Oktober 2012 - 15:13

Der Goldpreis ist in der vergangenen Woche bei seinem seit langer Zeit wieder einmal ersten Anlauf auf die Widerstandslinie bei 1.800 US-Dollar gescheitert. Das Marktumfeld für die Goldpreisentwicklung ist zwar fundamental weiterhin absolut positiv, aber der erste Versuch über die wichtige Hürde zu kommen, ist nicht gelungen. Trotzdem sind die Gold Analysten und die Marktteilnehmer sehr optimistisch im Hinblick auf die Goldpreisentwicklung. Die Gold Spekulanten sind in der siebten Woche in Folge mit ungebremstem Optimismus an den Terminmärkten aktiv. Die Anzahl der Gold Futures (Open Interest) hat sich in der vergangenen Woche zwar um 2,8 Prozent verringert, aber die kumulierten Netto-Long-Position der großen und kleinen Goldspekulanten erhöhte sich noch einmal um 2,1% bzw. 2,6%. Die Nachfrage ist auch bei den langfristig orientierten ETF-Anlegern ungebrochen gut und auch die Notenbanken in den Schwellenländern sorgen kräftig für Nachfrage an den Goldbörsen.

Schwellenländer heizen den Goldmarkt an!

Die Goldpreisentwicklung hat selbstverständlich nicht nur etwas mit den Schuldenbergen, den Gelddruckmaschinen in den USA und Europa und der Eurokrise zu tun, sondern wie bei allen Waren spielt auch das Angebot und die Nachfrage bei der Preisbildung eine entscheidende Rolle. Wegen der Streiks in Südafrika geht die Angst um, dass die Goldförderung die starke Nachfrage in diesem Jahr vielleicht nicht decken könnte und dazu kommt die Gold Kauflaune bei den Schwellenländern, für die der Besitz von Gold noch eine andere Bedeutung hat, als das bei uns üblicherweise der Fall ist. Der Zusammenhang von Goldbesitz und Ansehen oder Goldbesitz und Macht ist dort sehr ausgeprägt. Das betrifft viele Länder, die es aus dem Bereich “Dritte Welt” heraus geschafft haben, wie beispielsweise Indien, aber auch die Chinesen sind im Goldrausch, denn auch dort spürt man den steigenden Wohlstand sehr deutlich. Wenn man sich einmal die Goldankäufe der letzten fünf Jahre ansieht, kann man feststellen, dass über zwei Drittel der Goldnachfrage aus den Schwellenländern kam und es hat den Anschein, als könnte dieser Wert noch überschritten werden. Aber nicht nur die Schwellenländer sind in Goldgräberstimmung, sondern auch die Notenbanken einiger anderer Länder legen ihre Währungsreserven in Teilen als physisches Gold in Form von Goldbarren an. Das ist nicht nur der Goldpreisentwicklung geschuldet, sondern vor allem auch dem Misstrauen in die Papierwährungen und in die begründete Angst vor Inflation. Noch bis 2007 konnte man die Notenbanken beim Goldverkauf beobachten, denn davor wurden in jedem Jahr einige 100 Tonnen des gelben Edelmetalls verkauft. In den letzten Jahren hat sich das Blatt gewendet und die Notenbanken sind vom Goldverkauf auf den Goldankauf umgeschwenkt. Im vorigen Jahr sollen es nach Pressemeldungen etwa 450 Tonnen Gold gewesen sein, die durch die fleißigen Goldankäufer der Nationalbanken in die staatlichen Tresore gewandert sind. Man spekuliert derzeit, ob diese Zahl von 450 Tonnen Gold in diesem Jahr noch überschritten wird. Man rechnet u.a. mit Goldankäufen der Chinesen, der Russen und der Mexikaner.

Ein kleiner Blick auf das Silber lohnt sich auch manchmal!

Der Silberpreis hat eine noch stärkere Performance hingelegt, als der Goldpreis. Die Silberpreisentwicklung ist allerdings noch komplizierte vorauszusagen, als das beim Goldpreis der Fall ist. Gold ist im Vergleich zu Silber eine Ersatzwährung, die zwar auch den Spekulanten manchmal ausgeliefert ist, aber bei weitem nicht in dem Maße, wie das beim Silberpreis der Fall ist. Man geht davon aus, dass etwa die Hälfte der Silberproduktion in die Industrie geht, ca. zwanzig Prozent wird zu Schmuckstücken verarbeitet und der enorme Anteil von dreißig Prozent der gesamten Silberproduktion ist reine Spekulationsmasse. Diese unschöne Kombination der Bedarfsanteile verhilft dem Silber immer wieder auf einen heißen Stuhl und ein spontaner Absturz beim Silberpreis ist wesentlich wahrscheinlicher, als das beim Goldpreis der Fall ist.

Wie geht es weiter mit dem Goldpreis?

Wer diese Frage sicher beantworten kann, der setzt entweder jetzt alles auf Gold oder verkauft bei den guten Goldpreisen seine Goldbarren jetzt ganz schnell. Die Mehrzahl der Gold Analysten ist sehr positiv gestimmt und die Stimmen auf einen Goldpreisentwicklung jenseits der 2.000 US-Dollar je Feinunze werden immer lauter und immer mehr. Die Deutsche Bank hatte ihre Goldprognose ja erst in den letzten zwei Wochen angehoben und jetzt sehnt man sich sogar in einem Report, der in den USA erschienen ist, nach einem Goldstandard. Die Deckung des Papiergeldes durch Gold war ja bekannterweise bis Anfang der 70iger Jahre des vorigen Jahrhunderts normal. Man spricht dem Gold sogar die Einordnung unter die Rohstoffe ab und ordnet Goldbarren direkt dem Geld zu. Man spricht in dem Report nicht von einer positiven Goldpreisentwicklung, sondern dreht das Argument um, in dem man von einer Abwertung des US-Dollar gegenüber dem Goldpreis spricht. Auch die Amerikaner bei der Deutschen Bank gehen von einem Goldpreis über 2.000 US-Dollar je Feinunze im ersten Halbjahr 2013 aus.

Gibt’s gutes Geld und schlechtes Geld beim Goldankauf?

Man sagt sprichwörtlich, dass man kein gutes Geld schlechtem Geld hinterherwerfen sollte. Diese Redensart wird oft dann gebraucht, wenn man in schlechte Wertpapiere investiert oder ein aussichtsloses Geschäft versucht zu retten. Der Report der Deutschbanker geht soweit, dass Sie unser gesamtes Papiergeld als “schlechtes Geld” bezeichnen und nur Gold als “gute Geld”. Die “Hellseher bei der Deutschen Bank” gehen davon aus, dass die Politik die Schuldenberge immer weiter wachsen lässt, weil eine Wirtschaft ohne Wachstum nicht denkbar ist und die Politiker keine Alternative zum Gelddrucken haben. In diesem Zusammenhang den Goldstandard wieder einzuführen, klingt etwas sehr naiv, denn wo sollen die riesigen Mengen Gold zur Deckung der enormen Papiergeldbestände denn herkommen? Der Gedankengang scheint von den Bankprofis offensichtlich nicht zu Ende gedacht worden zu sein und ob die Politik die Idee mit dem neuen Goldstandard aufgreifen wird, damit ist wohl eher nicht zu rechnen.

Warum steigt der Preis für das “gute Geld” Gold weiter?

Die Geldschwämme, die von den Notenbanken ausgeht, ganz vorn die FED und die EZB, wird dafür sorgen, dass das Vertrauen in die Papierwährungen immer weiter fallen wird. Die Angst geht inzwischen bei den großen Vermögen um, dass eine geplant höhere Inflationsrate von den schönen Erträgen, die man in den letzten Jahrzehnten einsammeln konnte, nichts mehr übrig lassen wird. Die Märkte werden von Ben Bernanke (FED) und Mario Draghi (EZB) mit Geld geflutet und die Konsequenz für einen Schuldenabbau kann dann irgendwann einmal nur noch die Geldentwertung sein. In den letzten 10 Jahren haben sich die Bilanzsummen von FED und EZB zusammen genommen zwischen dem vier und fünffachen vergrößert, etwa von 1 ½ auf ca. 7 Billionen US-Dollar. Man kann nur hoffen, dass die Notenbanken das Problem im Griff behalten und die Geldentwertung langsam, geplant und vor allem kontrolliert abläuft. Sollte das nicht geschehen, darf man sich über die Auswirkungen besser keine Gedanken machen…

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